Seelische Grenzverletzungen kosten Lebensenergie

Trauma & Stress – Meine Energien sind nicht unbegrenzt

 

Stress ist ein hochenergetischer Zustand, der bei konkreter Bedrohung sinnvoll ist und uns erlaubt, einer Gefahr wirksam zu begegnen oder ihr zu entfliehen.

 

Wenn wir diesen Alarmzustand dauerhaft erleben, ohne dass es eine bewusst wahrnehmbare Bedrohung gibt, dann leidet unser Körper unter dieser Dauerbelastung. Um welche Bedrohung geht es dann?
Die liegt meist im Archiv unseres Unterbewusstseins. Sie wird nicht mehr erinnert, aber unser Körper vergisst nicht und reagiert trotzdem darauf, und zwar so, als sei die bedrohliche Erinnerung immer noch wie frisch und nicht vergangen.

 

Solange wir jung und knackig sind, können wir diese unbewussten Ängste vor Bedrohungen gut kompensieren.

 

Mit zunehmendem Alter kommen weitere natürliche und außergewöhnliche Krisen hinzu, die wir zusätzlich kompensieren müssen. Wenn wir viele Energiereserven haben, gelingt es uns gut, auch mit schweren Krisen fertig zu werden und unseren Frieden damit zu finden. Verfügen wir jedoch nur über einen begrenzten Energievorrat, kommen wir schneller an unsere Grenzen.

 

Die Folge kann dann ein Zusammenbruch sein, für den wir oft fälschlicherweise das letzte auslösende Ereignis ansehen. Das, was uns aber schon lebenslang die Energien raubt (wie ein Kriechstrom in der Autobatterie), wird dabei übersehen.

 

Und so kommt dem zielsicheren Aufspüren und nachhaltigen Bearbeiten von frühen traumatischen Ereignissen und traumatisierenden Konflikten eine besonders wichtige Rolle zu. Sie sind es nämlich, die unsere Identität entscheidend mitprägen, eben weil sie so früh stattgefunden haben. Im Zuge dessen, was für uns in der Kindheit und Jugend schwer war, haben wir auch etwas fürs Leben gelernt: Wir wissen nur nicht was.